Anabolika-Doping: Steroide sind alles andere als harmlos

Anabolika-Doping: Steroide sind alles andere als harmlos

Es begünstigt den Eiweißaufbau
(anabole Wirkung) in der Skelettmuskulatur, der Körperfettanteil
wird vermindert, anabole und androgene Wirkungen bestimmen das männliche
Erscheinungsbild. Unter andere anabole Wirkstoffe sind die beiden ß2-Agonisten Clenbuterol, Zilpaterol und die Substanzen Tibolon und Zeranol namentlich aufgeführt. Seit 2008 wird zusätzlich die Gruppe der Selektiven Androgenrezeptor-Modulatoren (SARMs) verboten.

  • Zu den unerwünschten Folgen gehören neben den bereits genannten eine gesteigerte Aggressivität sowie Stimmungsschwankungen und Gereiztheit.
  • Seine Struktur und die einiger synthetischer Derivate, die als Anabolika verwendet werden, sind in Abbildung 2 dargestellt.
  • Besonders C-17α-alkylierte AAS zeigen eine erhöhte Rate an neoplastischen Läsionen [9].

Das pharmakologische Wissen über diese Substanzen basiert meist auf subjektiven Erfahrungen. Häufig wird erst das Auftreten von Nebeneffekten für das Einsetzen der anabolen Wirkung gehalten. Durch den einfachen Zugang zu diesen Substanzen hat das Anabolikaproblem eine breite Basis erreicht, zumal derartige Pharmaka auf dem Schwarzmarkt zur Verfügung stehen, und der Missbrauch kaum kontrollierbar ist.

Sportpsychologie

In der Medizin kommen anabole Steroide bei einer schon vorhandenen Insuffizienz der Hoden (Mangel der Bildung körpereigenen Testosterons), bei Wachstumsstörungen oder körperlicher Schwäche (bei alten Menschen) zum Einsatz. Anabol androgene Steroidhormone (auch Anabolika genannt) wurden erstmals 1974 verboten und stellen seitdem die Gruppe der am häufigsten verwendeten Dopingsubstanzen dar. Bei der Gruppe der anabolen Wirkstoffe handelt es sich um Substanzen, die überwiegend  in der Trainingsphase von Athleten missbräuchlich eingesetzt werden. Den Muskelaufbau und führen damit zu einer Verbesserung der sportlichen Leistung in Kraft- und Schnellkraftsportarten.

  • Gynäkomastie, Hodenatrophie und verminderte Fruchtbarkeit kann bei Männern auftreten.
  • Zu den Langzeitfolgen der Einnahme von Steroiden zählen außerdem Schilddrüsenüberfunktion, Veränderungen des Skelett- und Bewegungsapparates, Wasseransammlungen im Gewebe und Bluthochdruck.
  • Das pharmakologische Wissen über diese Substanzen basiert meist auf subjektiven Erfahrungen.
  • Alle anabolen Steroide besitzen zumindest geringe androgene Effekte, die jedoch nicht das Ergebnis unterschiedlicher Rezeptorbindung sind [5].

Sportler nehmen Steroide häufig über einen bestimmten Zeitraum ein, setzen sie dann ab, und beginnen erneut mit der Einnahme; diesen Zyklus wiederholen sie mehrmals jährlich (Cycling). Es wird angenommen, dass sich in diesen vorübergehenden Einnahmepausen die endogenen Testosteronspiegel, die Spermienzahl und die Hypothalamus-Hypophysen-Gonaden-Achse wieder normalisieren. Einzelberichten zufolge vermindert die zyklische Anwendung schädliche Wirkungen und verringert den Bedarf an immer höheren Dosen, um die gewünschte Wirkung zu erzielen. Einige Ärzte verordnen auch Patienten mit AIDS-bedingtem Muskelabbau und Krebspatienten anabole Steroide.

Anabolika-Doping: Steroide sind alles andere als harmlos

Vor allem die Glukokortikoide – seit 1975 auf der Dopingliste der Nationalen Anti-Doping Agentur und umgangssprachlich Kortison genannt – haben sich als Wirkstoffe in Medikamenten bewährt. Der Hautarzt verschreibt sie bei Neurodermitis als Creme, der Asthmatiker inhaliert sie, um Anfällen orale steroide kaufen vorzubeugen, und bei Heuschnupfen verhindern sie Niesattacken. Im Rahmen der Therapie chronisch-entzündlicher Darmerkrankungen – also Colitis ulcerosa und Morbus Crohn – bremsen Steroide Krankheitsschübe. Sie erhalten die Mobilität von Kindern mit Duchenne-Muskeldystrophie.

„Junge Männer im Fitnessstudio sind ideale Kunden und werden von den Dealern im Studio angebaggert“, so der Experte. Die Männer seien oft unsicher und deswegen besonders anfällig für das Versprechen vom muskulösen Traumkörper. Neben den gesetzlichen Regelungen können außerdem Sportverbände Sanktionen gegen Sportler aussprechen, die Dopingmittel konsumieren.

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«Anabole Steroide sind synthetische Abkömmlinge des männlichen Sexualhormons Testosteron, die eine stärkere und längere Wirkung haben», erklärt Jürgen Steinacker von der Universität Ulm. Die künstlich hergestellten Steroide führen zu einer Zunahme an Muskelkraft und verstärken Muskelwachstum, Schnelligkeit und Ausdauer im Training. Zunehmend wird von Nebenwirkungen durch Anabolika in medizinischen Fachzeitschriften berichtet, wobei auf zahlreiche Todesfällen durch Herzinfarkte nach Anabolikaanwendung hingewiesen wird. In der Regel sind hiervon Sportler betroffen, die Bodybuilding betrieben und über lange Zeiträume hohe Dosen an verschiedenen Anabolika appliziert hatten.

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Der Typ der veresternden Carbonsäure bestimmt die Dauer der anabolen Wirkung. Kurzkettige Ester (C2–C4) ergeben kürzer wirksame Steroide mit Halbwertszeiten von zwei bis drei Tagen, während längerkettige Ester (C7–C10) Halbwertszeiten bis zu 30 Tagen aufweisen. Diese Derivate sind stark androgen und können wegen ihrer ungesättigten C-4,5-Doppelbindung aromatisiert werden. Dabei schadet Steroiddoping dem Körper, es kann sogar lebensgefährlich sein.

Endokrine und reproduktive Effekte

Die Anwendung dieser Vorhormone ist im Sport ebenfalls verboten. Durch die Vergrößerung der Herzmuskelzellen im Verhältnis zu den Kapillaren, den kleinsten und feinsten Verästelungen der Blutgefäße, reicht die Sauerstoff-Versorgung nicht mehr aus. Gerade bei körperlicher Anstrengung treten dann Schäden durch die Sauerstoff-Unterversorgung auf. Wir sprechen dann von Nekrosen, narbige Veränderungen (Fibrosen) sind die Folge.

Im Zweifel für den Angeklagten: Doping-Geschäfte waren nicht nachweisbar

Ein Großteil der gehandelten Stoffe kommt aus Osteuropa, die dort zum Teil noch zugelassen sind, während sie in Deutschland, Westeuropa und den USA verboten wurden. Stellvertretend hierfür sei Dianabol® (Metandienon, Metandrostenolon, Methylandrostadienolon) genannt, welches seit 1987 aus der Arzneistoffliste gestrichen ist. Von den anabolen Wirkkomponenten ist die Stimulation der Proteinsynthese in den Muskelzellen für Sportler der wichtigste Effekt.